Biografie
Lebensgeschichten – Geschichtenleben.
Claudia Buder wächst in ihrer Geburtsstadt Leipzig auf. Das Leben bietet ihr dort die Gelegenheit, noch 20 Jahre sozialistischen Realismus zu erleben. Auch musikalisch. Mit der historischen Wende im Jahr 1989 ändern sich die Realitäten. Ebenso musikalisch. Ihre Studien bei Prof. Ivan Koval an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar werden durch einen Studienaufenthalt bei Prof. Mie Miki an der Folkwang Universität der Künste ergänzt. Weitreichende Inspirationen erhält sie außerdem bei Meisterkursen von Mogens Ellegaard, Stefan Hussong, Hugo Noth, Matti Rantanen, Jukka Tiensuu u. a. Ihre Studien schliesst sie mit zwei Diplomen und dem Konzertexamen ab. Die Jugendzeit ist auch durch nationale wie internationale Wettbewerbserfolge geprägt – sie war u. a. 1. Preisträgerin beim Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal. Doch jede Medaille hat zwei Seiten.
Lernen und Lehren.
Unterschiedliche Bildungsstätten ermöglichen ihr ein facettenreiches Spektrum der Ausbildung. Internationale Lehraufträge führten nach Finnland – Fachhochschule Turku, in die Slowakei – Universität Prešov und in die Niederlande – ARTEZ Enschede. Das Lehren ist für sie kein zweites Standbein, sondern Berufung. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen – insbesondere am Musikgymnasium Schloss Belvedere – ist ihr dabei ein besonderes Anliegen. So leitet sie neben Meisterkursen auch Förderkurse auf internationaler Ebene. Die bislang 27 ersten Preise ihrer Schüler beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert sind für sie Ansporn: Kontinuität, Qualität und künstlerische Offenheit im pädagogischen Dreiklang. 2009 eröffnete sie die Fachrichtung Akkordeon an der Hochschule für Musik in Münster. 2018 erhielt sie eine Professur an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar. Das Leben lehrt Improvisation: Alan Bern wie auch Markus Stockhausen inspirieren zu Inventionen auf dem Weg zur intuitiven Musik.
Variation im Klang.
Claudia Buder ist von der Vielseitigkeit ihres Instruments begeistert. Ihre musikalischen Aktivitäten mit unterschiedlichsten Besetzungen des kammermusikalischen Bereichs sind in verschiedenen CD-Produktionen (academy label, animato, bis, hänssler classic) dokumentiert. Engagements im In- und Ausland führten Claudia Buder auch mit größeren Ensembles wie dem Ensemble Ascolta, dem Ensemble Modern und dem Ensemble Resonanz zusammen. Sie spielte den Akkordeonpart bei der Uraufführung der Oper Emilia Galotti von Marijn Simons, der deutschen Erstaufführung der neu instrumentierten Fassung von Alban Bergs Oper Lulu, der deutschen Erstaufführung der Oper Les Boulingrins von Georges Asperghis sowie der Kammeroper Powder Her Face von Thomas Adès. Solistisch war sie unter anderem zu Gast bei Amsterdam Sinfonietta, der Königlichen Philharmonie Stockholm, den Wiener Philharmonikern und arbeitete mit Dirigenten wie George Alexander Albrecht, Kent Nagano, Andris Nelsons und Jonathan Stockhammer zusammen. 2016 spielte sie kammermusikalisch wie auch solistisch bei den BBC Proms mit dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung Sakari Oramo.
In Zusammenarbeit mit vielen Komponisten – u. a. HK Gruber, Georg Katzer, Steffen Schleiermacher sowie den Komponistinnen Rebecca Saunders und Annette Schlünz – brachte sie zahlreiche Kompositionen zur Uraufführung.
En avant!!
Engagements
- Amsterdam Sinfonietta
- Bamberger Symphoniker
- BBC Philharmonic
- BBC Symphony Orchestra
- Brucknerorchester Linz
- Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
- Ensemble Ascolta
- Ensemble Avantgarde
- Ensemble Modern
- Ensemble Mosaik
- Ensemble Resonanz
- Erfurter Philharmonie
- Gewandhausorchester Leipzig
- Jenaer Philharmonie
- Königliche Philharmonie Stockholm
- Magdeburgische Philharmonie
- MDR Sinfonieorchester
- Modern Art Sextett
- Musikkollegium Winterthur
- Musikfabrik NRW
- Neue Lausitzer Philharmonie
- Orquestra Sinfônica da USP
- Philharmonisches Staatsorchester Halle
- Schwedisches Kammerorchester
- Schottisches Kammerorchester
- Staatskapelle Dresden
- Staatskapelle Weimar
- Staatsorchester Rheinische Philharmonie
- Sinfonietta Leipzig
- Thüringer Philharmoniker
- Wiener Philharmoniker